In der schnelllebigen ICT-Branche zählen nicht nur technisches Fachwissen und clevere Lösungen für den Erfolg, sondern auch motivierte Mitarbeitende, die es schaffen, die Kunden zu begeistern und deren Vertrauen zu erarbeiten. Aus diesem Grund setzt achermann ict-services seit zwei Jahren auf ein strukturiertes Gesundheitsmanagement. (Text: Sandra Escher Clauss)
Hohes Tempo, stetiges Wachstum und Kapazitätsengpässe aufgrund von höchster Arbeitsauslastung und dem Kampf um die besten Mitarbeitenden – so präsentiert sich die Situation in vielen ICT-Unternehmen. Aus diesem Grund ist es für achermann ict-services zentral, in das Wohl der Mitarbeitenden zu investieren. «Unser Ziel ist es, die besten Talente zu finden und diese für das Unternehmen zu begeistern, sodass es zu möglichst wenigen Fluktuationen kommt», betont die HR-Verantwortliche Selina Mathis.
Vom Zufall zur Struktur
Bis 2016 führte das Unternehmen Massnahmen rund um das Betriebliche Gesundheitsmanagement ad hoc und sporadisch durch. Dies, so Selina Mathis, war aber nicht sehr zielführend, denn BGM sei mehr, als einmal pro Woche einen Gratis-Apfel zur Verfügung zu stellen. «Daher haben wir das aus drei freiwilligen Mitarbeitenden aus unterschiedlichen Abteilungen bestehende Team ins Leben gerufen.» Dieses ist verantwortlich für die Etablierung des BGM im Alltag. Es verfügt über ein eigenes Budget und kann Aktivitäten, Ideen und Massnahmen
selbständig umsetzen. «Grössere Investitionen wie ein Ausbau der Büroräumlichkeiten, neue Duschen oder teurere Aktivitäten wie Skiweekends werden zusätzlich von der Geschäftsleitung initiiert und durch gesonderte Budgets finanziert», erklärt Mathis.
Nachhaltige Präsenz und Eigenverantwortung
Beim Krienser Unternehmen haben mittlerweile Führungskräfte und Mitarbeitende erkannt: Um BGM richtig leben zu können, muss das Thema im Unternehmen nachhaltig präsent und Teil der Kultur sein. «Es geht darum, wie leitende Angestellte mit ihren Mitarbeitenden umgehen und wie sich die Mitarbeitenden mit einbringen und im Unternehmen verwirklichen können.» Als Beispiel für Letzteres nennt Selina Mathis wöchentliche, halbstündige Gruppensessions in Sachen Kundenbegeisterung und Dienstleistungsorientierung. Aus diesen ergäben sich immer wieder spannende und neue Erkenntnisse, die anschliessend in konkrete Massnahmen und Verbesserungen umgesetzt werden. «So hat seit diesem Jahr jeder Mitarbeitende ein finanzielles und zeitliches Budget zur Verfügung, das er eigenständig für die Begeisterung seiner Kunden punktuell einsetzen kann.» Genau solche Themen, die auf den ersten Blick nicht mit dem BGM verbunden werden, seien für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden matchentscheidend. Genügend Entscheidungsfreiheiten und eine grosse Portion Eigenverantwortung nennt die HR-Verantwortliche denn auch als zwei zentrale Punkte für den Erfolg von BGM, genauso wie das Engagement jedes einzelnen Mitarbeitenden. «Wir können zwar versuchen, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, aber wir können die Mitarbeitenden nicht zwingen, davon zu profitieren.»
Ausgewogenes Arbeitsumfeld
Grundsätzlich ist BGM für achermann ict-services ein wichtiger Pfeiler, um den Mitarbeitenden einen abwechslungsreichen und herausfordernden Arbeitsalltag zu bieten, ohne die Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Im Herbst 2017 wurde der ICT-Dienstleister erstmals mit dem Qualitätslabel Friendly Work Space von Gesundheitsförderung Schweiz ausgezeichnet. «Das Label gibt uns Gewähr, in einem Unternehmen zu arbeiten, das ein ausgewogenes Arbeitsumfeld schafft und das positive Arbeits- und Teamklima fördert. » Gerade auch für neue Bewerbende sei das Label sehr wertvoll, führt Selina Mathis weiter aus. «Für Aussenstehende sind Qualitätssiegel, die von einer unabhängigen Stelle vergeben werden, immer ein wichtiger Anker, da man sich selbst ja noch kein Bild über die tatsächlichen Zustände im Unternehmen machen konnte.» Aber auch für die BGM-Hauptverantwortlichen sei das Label eine Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein und «es dient als Ansporn, uns weiter zu entwickeln und zu verbessern.»
Service Excellence – auch für Mitarbeitende
Obwohl BGM bei achermann eine Haltungsfrage ist und sich mittlerweile in der Kultur zu verankern beginnt, gibt es auch Grenzen. «Durch unser rasches Wachstum und die sehr gute Auftragslage gibt es immer wieder starke Belastungsspitzen für unsere Mitarbeitenden.» Zwar habe man verschiedene Instrumente, um Stress zu verringern wie
Überwachung der Arbeitszeiten, ein regelmässiger Austausch mit Vorgesetzten oder Schulungen im Bereich Selbstmanagement, doch diese greifen nicht immer vollumfänglich. Umso wichtiger sei es, den respektvollen und menschlichen Umgang auch in stressigen Zeiten zu pflegen und die Begeisterung an der Arbeit für und mit den Kunden nicht zu verlieren.